Spät aber doch halten Sie nun diese neue Ausgabe der Naschmarktzeitung in Händen. Seit dem Erscheinen meiner letzten Kolumne hat sich wieder einiges am Naschmarkt ereignet.
Erst unlängst fand wieder (am Parkplatz des Flohmarktes) das prominent besetzte Forschungsfest statt, unter anderem konnte man den Science Buster Werner Gruber bewundern. Gleich daneben hat im ehemaligen Restaurant Horvath der geniale Gastronom Simon Xie Hongs sein viertes Restaurant eröffnet. Es heißt „Chinabar an der Wien“ und widmet sich hauptsächlich der Sichuan-Küche aus Südchina. Unbedingt ausprobieren! Auch hier zieht er seine nono-Liste „no lampions, no glückskekse, no glutamat“ usw. konsequent durch.
Am 2. und 3. Oktober 2015 wird am Naschmarkt (Schleifmühlbrücke und auf einigen ausgewählten Plätzen am Markt ) das „EndeDANKfest Naschmarkt“ gefeiert. Bei dieser Veranstaltung werden auch Spenden für Flüchtlinge gesammelt. Dieses Fest feiert den erfolgreichen Umbau, der nur durch die hervorragende Zusammenarbeit aller Standler und Verantwortlichen rechtzeitig und im Zeit- und Budgetrahmen durchgeführt werden konnte. Allen Raunzern und Schlechtmachern zum Trotz ist der Umbau gelungen,
obwohl einige Schwierigkeiten, wie nicht in Plänen eingezeichnete Leitungen und sogar vergessene Straßenbahnschienen unter dem Asphalt auf der Schleifmühlbrücke gefunden wurden. Durch diesen notwendigen und nun fertig gestellten Umbau ist der Naschmarkt weitgehend barrierefrei. Für 2016 ist als letzter Schritt noch die Anpassung der Oberfläche am Bauernmarkt (hinter dem Marktamt) vorgesehen. „Judith`s Knödelkuchl“ (im ehemaligen Stand von Kim kocht“) hat nach kurzer Zeit wieder zugesperrt – ich bin gespannt, wie`s dort weitergeht. Auch einen der bekanntesten Italiener in Wien, „Piccini“ gibt`s nicht mehr – der Gockelhahn hat eines seiner zwei Standln verkauft – angeblich wird`s dort zukünftig Pizza geben – wir werden sehen. Die Schleifmühlbrücke, deren Fertigstellung ja auch am 2. und 3. Oktober 2015 gefeiert wird, ist zukünftig eine „Begegnungszone“ – für mich sind Begegnungszonen ein sehr gefährlicher Ort (dort sind alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt –heißt es so schön – wer immer diese Zonen und das Wort dazu erfunden hat – ist weltfremd), würden Sie mit dem Kinderwagen oder mit Kleinkindern in der Mitte der „Begegnungszone“ spazieren, wenn Sie wissen dass jederzeit ein Fahrrad, ein Auto oder LKW (wenn auch nur mit 20 km/h) kommen kann? Ich gehe lieber auf dem (nicht mehr vorhandenen) Gehsteig. Genießen Sie die schönen Herbsttage am Naschmarkt, vielleicht bei einem Sturm und köstlichen Schmankerln – noch können wir in den Schanigärten die Herbstsonne genießen. Der „Bauch von Wien“ gehört Ihnen, viel Spaß!
FCM
Naschmarktblicke April/Mai 2015
Jetzt ist es soweit! Aus ist`s mit dem Marktamt! Jetzt heißt`s „Marktservice und Lebensmittelsicherheit“ Das Marktamt hat es seit 1839 gegeben, also 176 Jahre – ob es das „Marktservice“ auch so lange geben wird, werden wir nicht erleben. Die Märkte in Wien haben bereits eine 175 jährige Geschichte. Das neue Marktservice verwaltet die städtischen Märkte, überwacht die Einhaltung der lebensmittelrechtlichen Bestimmungen und führt Kontrollen im Bereich des KonsumentInnenschutzes durch. Derzeit wird auf der Schleifmühlbrücke die „Begegnungszone“ errichtet (Definition FCM: In der Begegnungszone führt der Radfahrer den Fußgänger nieder und der Autofahrer den Radfahrer – wenn auch mit geringem Tempo), fertig soll diese Begegnungszone im September 2015 werde – wir werden sehen! Der Naschmarkt wird`s überleben, er hat in den letzten 99 Jahren schon viel gesehen, erlebt und überlebt. Das Restaurant Horvath (ehemals Gasthaus Brauneis) wurde vom On Market ChefSimon Xie Hong (TV-Koch „silent cooking“) übernommen. Das Lokal befindet sich direkt beim westlichen Aufgang der U-Bahn Station Kettenbrückengasse – es ist bereits sein viertes Lokal.
Stammleser erinnern sich vielleicht: Sommer 2009 habe ich in der Naschmarktzeitung in meiner Kolumne „Menschen rund um den Naschmarkt“ von der „Poldi Tant`“ (Frau Poldi Tesar) berichtet, sie hatte damals noch ihre urige Parfumerie/Drogerie in der Schönbrunner Straße, wo sie 72 Jahre im Geschäft stand. Sie ist vor kurzem mit 90 Jahren verstorben – sie war ein echtes Margaretner Original.
Der letzte Teil der Bauarbeiten am Naschmarkt wird zeitgerecht mit Herbst 2015 beendet sein, wir sollten die Verantwortlichen des Naschmarkt-Umbaus nach Deutschland zum neuen Berliner Flughafen BER und Stuttgart 21 verleihen, dann wäre dort schon alles fertig!
Kleine Richtigstellung zu meinen letzten Naschmarktblicken, wo ich schrieb, dass das neue Lokal von Jakov (Weinkeller am Naschmarkt) vis a vis vom „neuen“ Segafredo sei. Das Segafredo am Naschmarkt gibt`s nicht mehr, (ein männlicher Naschmarktbesucher, Herr A: „Schade, die Serviererinnen waren dort sehr hübsch!“) dort entsteht ein neues Restaurant – direkt an der künftigen Begegnungszone. Wie ich erfahren habe, erscheint demnächst eine neue Ausgabe des Buches „ Der Naschmarkt – Wege durch Wiens kulinarisches Herz“ – für das ich auch zwei Beiträge schreiben durfte (unbedingt besorgen!!).Nun hoffen wir auf einen schönen Sommer, den wir hoffentlich in den vielen Schanigärten am Naschmarkt genießen können.
FCM
Naschmarktblicke 2/3 2015
Knapp vor Ende des vergangenen Jahres hat der Kultwirt "Jakov" sein zweites Lokal ("Weinkeller am Naschmarkt") eröffnet. Es befindet sich direkt auf der Schleifmühlbrücke (Stand 975), vis a vis des Segafredo - bereits nach kurzer Zeit hat sich die große Auswahl an hervorragenden Weinen und Schmankerln herumgesprochen - wenn`s wieder wärmer wird, lädt ein sonniger Schanigarten zum Verweilen ein. Sein "altes" Lokal an der Rechten Wienzeile bleibt wie`s ist - mit gleichem Wein- und Speiseangebot. Noch vor dem geplanten Baubeginn (15. Januar) wurde mit der Naschmarkt-Baustelle (letzter Teil - von Höhe der Faulmanngasse bis zum Verkehrsbüro) begonnen. Vorerst wird die (stadteinwärts) rechte Reihe zwischen Schleifmühlbrücke und Höhe Faulmanngasse in Angriff genommen - gleich danach wird die linke Reihe (von Höhe Millöckergasse bis zum Verkehrsbüro) renoviert, danach (Sommer 2015) wird das letzte Stück der rechten Reihe - von der Faulmanngasse bis Verkehrsbüro in Ordnung gebracht - so sollte Ende 2015 am gesamten Naschmarkt die komplette Infrastruktur erneuert sein. Bis jetzt ist ja alles - trotz einiger Schwierigkeiten im Zeitplan!
In den letzten Wochen war gottseidank mehr Polizei am Markt zu sehen - und daher weniger Bettler und Zeitungsverkäufer, alle Marktbesucher und Standler sind dafür dankbar - weiter so! Statt "Kim kocht" gibt es nun Knödel in großer Auswahl (süß und sauer) und statt dem griechischem Stand verkauft nun Mark seine Spezialitäten, von der "Wanderer-Schnitte", über Käse, Würste und Weine, bis zu den unvermeidlichen Oliven - in bester Qualität in einem sehr schön renovierten Stand!
Auch das Segafredo auf der Schleifmühlbrücke wurde renoviert und erstrahlt in neuem Glanz - schön daß viele Standler und Lokale die Baustellen in Teilbereichen des Naschmarkts für die Renovierung Ihrer eigenen Geschäfte nutzen. Nun noch eine ganz wichtige Änderung, die in den nächsten Wochen verwirklicht werden soll. Die Wege und Plätze im Gebiet des Naschmarkts werden Frauennamen bekommen. Die Bezirksvertretung (Wien 6) einigte sich unlängst auf folgende Namen: Die beiden Hauptwege werden nach "Minerl", "Sopherl",
"Mariedl" (die Haverschesser Mariedl war eine stadtbekannte "Fratschlerin" = Obst- und Gemüsestandlerin) und "Reserl" benannt, die kleinen Plätze (vor der Kapelle und bei der Kettenbrücke werden "Johanna-Bauer-Platz" (1872-1937 eine bekannte Großhändlerin) und "Maria-Welser-Platz" heißen - gerade am Naschmarkt haben historisch Frauen eine große Rolle gespielt, die so auch anerkannt werden. Diese neuen Wege- und Platznamen sind keine offiziellen Straßennamen - die bisherigen Postadressen der Standler bleiben erhalten.
Auf welchem Platz oder Weg Sie die ersten Sonnenstrahlen auf unserem Markt genießen werden, bleibt Ihnen überlassen - schönen Frühlingsbeginn!
FCM
Naschmarktblicke 11/12 2014
Naja – es hat sich einiges getan, seit den letzten „Naschmarkt-Blicken“, trotz steigenden Besucherzahlen am Naschmarkt wird es immer schwieriger, wichtige Lebensmittel am Markt zu bekommen – trotz vier Ständen mit Fleischwaren gibt`s kein Schweinefleisch mehr am Markt (nur Freitag und Samstag am Bauernmarkt – dafür in hervorragender Qualität!). Die Naschmarkt-Filiale von Radatz hat sich nach 15 Jahre verabschiedet, angeblich wegen „dramatischem Umsatz- und Kundenrückgang“. Ob der jetzige Besitzer des Standes wieder Schweinefleisch (wie in einem Interview versprochen) verkaufen wird – bleibt abzuwarten. Aus der wirklich schön umgebauten Parfümerie fast am äußeren Ende des Marktes wurde nach wenigen Monaten ein Tee- und Spirituosenladen – wir werden sehen, wie lange…… Ein neues Schokoladen- und Süßwarengeschäft hat auch eröffnet, hochwertig eingerichtet und sicherlich gute Qualität. Nun hat auch noch KIM den Naschmarkt verlassen und kocht nun anderswo. Verkaufsgerüchte gab`s ja schon länger. Zukünftig sollen in Kim`s Laden Knödel serviert werden – Näheres in Kürze auf meiner Website. Wer raunzt immer, dass es am Naschmarkt fast nur mehr Oliven, Wasabi - Nüsse und Falafel gibt – in Kürze eröffnet ein Stand mit Textilien !!! Zufrieden??
Im Cafe Drechsler darf wieder geraucht werden – auf Grund von Umsatzrückgängen als Nichtraucherlokal wurde eine Trennwand eingezogen- nun darf in einem Teil des Lokals wieder gepofelt werden. Der letzte Teil des Umbaus für 2014 wurde beendet – bei dementsprechender Wetterlage wird bereits ab Januar 2015 der letzte Teil in Angriff genommen (und danach noch der „Landparteienplatz“ sprich „Bauernmarkt). Somit sollte Ende 2015 alles fertig sein. Auf der Schleifmühlbrücke wird diesen Winter kein Weihnachtsmarkt stattfinden, die vor Jahren verwendete Weihnachtsbeleuchtung am Markt wurde verkauft – da sich in den letzten Jahren niemand am Markt an den Kosten für Montage und Betrieb beteiligen wollte. Die Schleifmühlbrücke bleibt voraussichtlich bis Mitte Dezember 2014 auf Grund der Bauarbeiten gesperrt – was danach passiert, steht noch in den Sternen (oder den Köpfen der Bezirksvorsteher beider Bezirke (6.+ 4. Bezirk).„Jakov“ kommt wieder auf den Naschmarkt! Vor fast vier Jahren ist der „Weinkeller am Naschmarkt“ auf die Rechte Wienzeile übersiedelt – demnächst gibt´s ein Wiedersehen mitden „Szenewirt des Naschmarkts“ direkt Naschmarkt (direkt an der Schleifmühlbrücke!).Ab Anfang November 2014 wird die „Rosenkönigin“neben dem Marktamt Ihre Zelte(= Container) aufstellen und von der Schleifmühlbrücke hierher ziehen (Platz des ehemaligen Problemstoff – Containers).Am 8. Dezember (Montag + Feiertag) sind die meisten Stände am Naschmarkt offen (10 Uhr bis 18 Uhr). Der Christbaumverkauf wird wieder am Platz des Flohmarktes (bei der U-Bahn Station Kettenbrückengasse) sein, ab 12. Dezember können Sie Ihren Christbaum kaufen. Der 24. und 31. Dezember sindfür den Naschmarkt normale Wochentage mit normalen Öffnungszeiten – wie jedoch die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, schließen viele Standler etwas früher. Vergessen Sie nicht, Ihre Festtags-Schmankerln, wie Karpfen, Enten und Ganserln usw. rechtzeitig zu bestellen! Vielleicht sehen wir uns wieder auf einen Weihnachtspunsch oder ein Glaserl am Naschmarkt – würde mich sehr freuen!
Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende – für das bevorstehende Weihnachtsfest und das Neue Jahr wünsche ich Ihnen das Beste, vor allem Gesundheit, Zufriedenheit, Glück und Erfolg im Neuen Jahr!
Die neuesten und aktuellsten Nachrichten vom Naschmarkt weiterhin www.meinnaschmarkt.at FCM
Naschmarktblicke 9/10 2014
Unlängst wurde wieder einmal eine Besucherfrequenz-Messung der Wiener Märkte durchgeführt. 324 800 Besucher wurden in Wien auf allen Märkten pro Woche gezählt. Das ist eine Steigerung von 3400 Besuchern gegenüber 2013. Der Naschmarkt ist weiterhin die Nummer 1 mit 66 000 Besuchern pro Woche, gefolgt vom Brunnenmarkt (56 900), dem Meiselmarkt (31 100) und dem Rochusmarkt mit 28 600 Besuchern wöchentlich (lt. Presseinfo der Stadt Wien). Der Naschmarkt konnte also trotz Umbau den Platz 1 in Wien halten – auch durch den sinnvollen „scheibchenweisen“ Umbau wird das Markttreiben nur punktuell gestört. Im Zuge dieses Umbaus wurde vor einiger Zeit die Schleifmühlbrücke für den Verkehr gesperrt. Nach anfänglichen Verwirrungen mit nicht sinnvoll angebrachten Verkehrszeichen, hat sich die Situation eingespielt, ein befürchtetes Verkehrschaos blieb aus. Sicherlich ist es für die Verkehrsteilnehmer jetzt ein etwas weiterer Weg ins Freihausviertel, besonders an Samstagen, weil auf Grund des Flohmarktes tagsüber auch die Kettenbrücke gesperrt ist. Vorerst bleibt die Schleifmühlbrücke für die Lagerung von Baumaterial und Geräten bis November 2014 gesperrt, ob die Brücke danach wieder befahrbar wird oder zur Fußgängerzone muss erst auf politischer Ebene geklärt werden (bitte keine „Begegnungszone“ !!).
Jazz am Naschmarkt (bei Papas) ist weiterhin von Mittwoch bis Freitag ab 19 Uhr ein beliebter Treffpunkt für Musikfreunde – in netter Atmosphäre auch im Schanigarten zu genießen.
Herr Thomas Eisenhöld vom Bauteam der MA 34, den ich in seinem Büro im neuen „Amtsgebäude 2“ besuchte, sprach mit mir über die weitere Vorgangsweise der Infrastruktur-Erneuerung am Naschmarkt. Am 11. August 2014 wurde mit dem Bauabschnitt 4 (rechter Weg stadteinwärts ab Schleifmühlbrücke) begonnen und zeitgleich der Bauabschnitt 3 (linker Weg ab Schleifmühlbrücke) freigegeben. Die „Eiserne Zeit“ hat auch wieder geöffnet, die öffentlichen WC-Anlagen daneben werden aus technischen Gründen etwas später freigegeben.
Der Bauabschnitt 4 wird für ca 8 – 12 Wochen nicht begehbar sein, einige Standler und Lokalbetreiber werden (hoffentlich) die Zeit nutzen um Ihre Geschäfte zu renovieren. Mit den Bauabschnitten 5 und 6 (Beginn Frühjahr 2015) wird der Umbau am Naschmarkt bis Ende 2015 beendet sein. Offen bleibt dann nur mehr die Oberflächenerneuerung des „Marktparteienplatzes“ (= Bauernmarkt), der voraussichtlich Anfang 2016 in Angriff genommen wird. Somit wird der Markt 2016 in neuem Glanz erstrahlen – rechtzeitig zur 100-Jahr Feier des Naschmarktes.
Wieder einmal steht die „Gräfin vom Naschmarkt“ – ein Lokal an der Linken Wienzeile im Mittelpunkt von Pressemeldungen. Im weltweit größten Portal für Reisebewertungen www.tripadvisor.at wird dieses Lokal von 2161 getesteten Betrieben als das mit Abstand Schlechteste bewertet (siehe „heute.at).
Ich darf Ihnen noch schöne Herbsttage wünschen, den ersten Most und Sturm habe ich bereits am Markt gesehen – verbringen Sie eine schöne Zeit, auch in den vielen Schanigärten auf unserem Naschmarkt.